Autor: Stefan Hellbert
Regie: Hans Strobl

Zum Stück: Man stelle sich vor, man geht nichts ahnend auf einer Straße, und plötzlich bleibt ein Lastwagen stehen. Soldaten steigen aus und zerren wahllos junge Menschen auf dieses Lastauto. Mit der Eisenbahn eingepfercht in Viehwagons geht dann die Fahrt oft wochenlang, ohne ausreichende Sanitäranlagen, kaum etwas zum Essen und zu wenig Trinkwasser weiter, ohne zu wissen wohin diese Odyssee hinführt. Auf Tiroler Boden angekommen wird man in ein Sammellager gesteckt, dort registriert und einer entwürdigenden Prozedur der medizinischen Untersuchung und Desinfizierung unterzogen. Anschließend wird man wie ein Stück Vieh fremden Leuten, mit einer fremden Sprache, in einer fremden Umgebung zugeteilt. Wie müssen sich die hauptsächlich aus Polen und Russland stammenden Menschen nur gefühlt haben? Welche unmenschlichen Dramen sich damals bei uns „im sogenannten Heiligen Land Tirol“ abgespielt haben, versuchte ich mit dem Stück „die Polaggenhur“, ohne besserwisserisch den Zeigefinger zu heben, den Terror des Dritten Reiches spürbar zu machen.

Im Zuge meiner Recherchen über die Nazi Zeit in Tirol bin ich eher durch Zufall auf das Buch „Hitlerzeit im Villgratental“ von dem Osttiroler Autor Johannes E. Troyer gestoßen. Dieses Buch inspirierte mich eine authentische Geschichte über das Leben und Leiden des polnischen Zwangsarbeiters Jaroslaw Dzula und der sogenannten Polaggenhur für das Theater zu schreiben. Das Stück beleuchtet eine finstere Zeit unserer Geschichte in dem Fanatismus, Angst, Vernaderei und Niedertracht keinen Platz für Mitleid lassen.

Ich hoffe dass dieses Stück ein kleiner Beitrag dazu ist, dass in den Köpfen der Tiroler das Bewusstsein geschaffen wird, dass nicht nur der Andreas Hofer, sondern auch diese unrühmliche Zeit Teil unserer Landesgeschichte ist.

der Autor
Stefan Hellbert

Termine

FR10.420:00 Uhr UhrVereinshaus St. Magdalena 
SO12.418:00 Uhr UhrVereinshaus St. Magdalena 
DI14.420:00 Uhr UhrVereinshaus St. Magdalena 
DO16.420:00 Uhr UhrVereinshaus St. Magdalena 
SA18.420:00 Uhr UhrVereinshaus St. Magdalena 
SO19.418:00 Uhr UhrVereinshaus St. Magdalena 




Über den Regisseur:

Theaterpädagoge und Spielleiter, arbeitet seit Jahren nach theaterpädagogischen Grundsätzen mit Amateurbühnen, begleitet theaterpädagogische Projekte an Schulen und ist auch als STV-Referent im Erwachsenenbereich tätig.

Einige seiner Inszenierungen: Zimmer frei, M. Köbeli; Der Dieb, der nicht zu Schaden kam, Dario Fo; Heim, F. Mitterer; Der Trauschein, E. Kishon; Die Kleinbürgerhochzeit, B. Brecht; Letzter Wille, F. Kurz; Schreib mich in den Sand, I.Van Dullemen; Der Haspinger, Stefan Helbert; Heimatzauber, Alois Schöpf; Der Mascara, P. Landsdorfer; Die Straßen der Masken, H.R. Unger; Der Schutzengel, E. Kishon; Kreuzwechsel, Stefan Hellbert

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